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  • AutorenbildDaniela Girg

Ehrlichkeit – Satya

Das Thema Ehrlichkeit begegnete mir in den letzten Tagen immer mal wieder. Warum ist es eigentlich so schwer ehrlich zu sein, wenn es darum geht eine Verabredung oder einen Termin abzusagen? Es ist scheinbar soviel einfacher mit kleinen Notlügen dem Gegenüber abzusagen, anstatt einfach und ehrlich zu sagen, warum man in Wirklichkeit den Termin nicht einhalten kann oder will.

Ehrlichkeit hat für mich auch viel mit Authentizität zu tun. Ohne Ehrlichkeit können keine engen und vertrauten Beziehungen entstehen. Wenn wir im Alltag nicht ehrlich sind, beeinträchtigt dies unsere Beziehungen zu anderen aber eben auch zu uns selbst. Ist es nicht so, dass wir mit einer Notlüge auch eine Rechtfertigung vor uns selbst suchen und vielleicht sogar finden, warum wir auf dieses oder jenes gerade einfach keine Lust haben? Wäre es da nicht sehr viel ehrlicher zu Dir selbst und zu anderen, eben genau dies zuzugeben?

Patanjalis Yoga Sutra – Satya

Das Yogasutra von Patanjali gilt als ein Leitfaden für die yogische Lebensweise, es wird auch als die Yogaphilosophie beschrieben. Das Thema Satya gehört als eines der Yamas zur Grundlagen der yogischen Lebensweise. Als Yamas wird unsere Verhalten uns und unserer Umwelt gegenüber zusammengefasst. Das Sanskritwort Satya heißt übersetzt: Wahrheit, Wahrhaftigkeit. Die beiden Worte beinhalten soviel was für mich mit dem Thema Ehrlichkeit und Authentizität zu tun hat.

Ehrlichkeit fängt doch immer bei uns selbst an. Wenn ich zu mir selbst nicht ehrlich bin, wie will ich es dann zu anderen sein? Ich denke das schwierigste ist es, sich selbst einzugestehen, warum ich gerade nicht ehrlich mit mir selbst sein kann. Wir sind Meister darin, uns vor uns selbst zu rechtfertigen warum wir gerade nicht ehrlich sein können, weil es soviel einfacher ist, als einmal genau hinzuschauen, was sich verändern würde, wenn wir ehrlich mit uns selbst wären.

Patanjalis Yoga Sutra – Ahimsa

Ein weiteres Yama im Yogasutra ist Ahimsa, welches sich mit Gewaltlosigkeit übersetzen lässt. Damit ist neben der körperlichen Gewaltlosigkeit, also niemanden zu verletzen, auch die Gewaltlosigkeit in Form von verletzenden Worten gemeint.

Vielleicht fällt es vielen deswegen so schwer ehrlich zu sein, weil sie Angst haben den Anderen mit den Worten zu verletzten. Vielleicht aber auch, weil Ehrlichkeit zur Dir selbst bedeuten würde Beziehungen abzubrechen oder ruhen zu lassen und dies Dir selbst weh tun würde.

Mit Yoga zu mehr Ehrlichkeit

Yoga kann Dir dabei helfen ehrlicher zu Dir selbst zu sein. Wenn ich in einer Yogaposition stehe die mir nicht gut tut, bin ich ehrlich zu mir selbst, wenn ich sie so verändere, dass ich mich wohl fühle, ganz egal ob ich die Einzige im ganzen Raum bin, die eine andere Variante der Position gewählt hat.

In der Meditation ist es auch eher schwer, die Wahrheit vor sich selbst zu verstecken. 😉 Max Storm schrieb in seinem Buch Das Herz des Yoga: Körper, Geist, Gefühle – Die drei Säulen der Transformation: “Wir müssen lernen, unabhängig von äußeren Umständen zur inneren Stille zu gelangen. Nur wenn wir den Sturm in unserem Geist befrieden können, können wir Geist, Körper und Gefühle einen.”

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